Bildende Künstlerin und Informationswissenschaftlerin. Kritische Neugierde prägt meine Arbeit. Ich analysiere unsere Gesellschaft und hinterfrage die Art und Weise, wie wir mit Sprache, mit Geschichte und Geschlecht umgehen.
Fachjury: Mirko Baselgia, El Frauenfelder, Maria Nänny (i.V. Marina Pondini) Karin Karinna Bühler spielt in ihren situationsspezifischen Eingriffen und Installationen mit Wahrnehmungsmustern und gesellschaftlichen Lesegewohnheiten. Symbole, Farbcodierungen, auch Dinge und komplexe Situationen werden gelesen und eingeordnet. Dies besonders explizit beim geschriebenen Wort. Hier ist es fast unmöglich, sich dem Automatismus der phonetischen und assoziativen Aufschlüsselung zu entziehen. Durch das Spiel mit dem Wort und dem Wortbild schraubt Karin Karinna Bühler an diesen Automatismen und identifiziert auch die assoziativen Begriffsfelder der Worte und Sätze mit neuer, oft feministischer Bedeutung. So kann ich jetzt wohl nie mehr Cindy Laupers Song Girls Just Wanna Have Fun hören, ohne das Fun-damental Rights mitzuhören.
In ihrem Vorhaben möchte sich Karin Karinna Bühler dem fernöstlichen Weg des Schreibens widmen. Hier wird das Schreiben und Lesen mit gesellschaftlichen und historischen Implikationen der Schrift als körperlicher Akt, als Bewegung, als Weg erfahrbar. Die Körperlichkeit von Zeichen wird Karin Karinna Bühler auch mit modernster Technologie in erweiterter Realität untersuchen.
El Frauenfelder
In Schieferstein eingravierte Notiz meiner Tochter, nach dem Lied von Cindy Lauper.
Kunstmuseum St.Gallen, 2021